meinbrandenburg.tv

Folge 17: Die Farbe LILA und Brandenburg?

Satire

Es ist soweit: Brandenburg hat sich politisch neu eingekleidet, und das in der Farbe Lila. Nicht Rot, nicht Grün, sondern das mystische, melancholische Lila. Der Koalitionsvertrag ist unterzeichnet, Dietmar Woidke schielt schon Richtung Amtszimmer und hofft nicht umziehen zu müssen. Das Rennen um die standhafte Eiche im Regierungswald könnte kaum spannender sein. Doch welcher Wind könnte die Eiche noch umfegen? Vielleicht einer, der nach dem Duft frisch gescheiterter Schwarz-Güner-und anderer Politik riecht? Aber der Reihe nach.

Kaum ist die Tinte trocken, stürzt sich die Opposition der Landesregierung in einen Taubenschlag, der sich wohl für einen Hühnerhof hält. Es gackert aus allen Ecken, nur Köpfe fehlen – die scheinen irgendwo auf der Strecke geblieben zu sein. Und siehe da: Aus der grünen Ecke meldet sich die selbsternannte Königin des Scheiterns, Alexandra Pichl, zu Wort. Mit der Eleganz eines Pfaus stolziert sie über das Feld ihrer politischen Niederlagen, wirft den anderen mangelnde Kompetenz vor und scheint dabei völlig zu vergessen, dass sie selbst vor Kurzem noch auf demselben Misthaufen stand. Ein Spiegel würde hier wahre Wunder wirken – falls sie sich trauen würde hineinzusehen.

Und täglich grüßt die Leere der Erkenntnis – die Mäklerin

Und während Pichl sich damit begnügt, spitze Kommentare zu verteilen, zeigt Robert Habeck, wie man grüne Politik wirklich macht: volksnah, charismatisch und mit einem offenen Ohr für die Menschen. Seine Küchentischgespräche draußen beim Wähler sind nicht nur PR, sondern echte Dialoge, deren Essenz er direkt in politische Arbeit einfließen lässt. Ein Vorbild, das Pichl leider nicht erreicht. Statt sich für die Brandenburger Grünen stark zumachen und eigene Vorschläge einzubringen, bleibt sie in der Mäklerrolle – klatscht vielleicht Beifall, aber trägt nichts bei.
Schmidt’einander oder so, da war doch was. Aber Schwamm drüber. Anstatt die Brandenburger Grünen nach vorne zu bringen oder eigene Ideen einzubringen, hat sich Pichl offenbar in ihrer Komfortzone eingerichtet: der Rolle der professionellen Mäklerin. Sie steht am Spielfeldrand, klatscht gelegentlich halbherzig Beifall, aber trägt zum Spiel selbst nichts bei – außer vielleicht, dass sie den Ball zielgerichtet ins Aus kommentiert.

So ist das Ziel Ihrer mäklerischen Giftpfeile Hanka Mittelstädt – frisch ernannt und von Pichl ohne Umschweife als „agrarnah“ gebrandmarkt, als wäre das in Brandenburg ein politisches Todesurteil statt eines potenziellen Gewinns. Dabei hat Mittelstädt Weitsicht bewiesen und ihren Job als Agrarlobbyistin an den Nagel gehängt, bevor der Verdacht der Interessenkollision überhaupt aufkommen konnte. Und Pichl? Sie bleibt ihrer Lieblingsdisziplin treu: zielsicher danebenliegen und keine Konsequenzen ziehen. Doch nicht nur das – sie spornt an, allerdings vor allem sich selbst, in die falsche Richtung. Der Schuss, den sie abfeuert, trifft regelmäßig nicht ihr Ziel, sondern die eigenen Füße. Sie kritisiert, statt zu gestalten, mäkelt, statt zu motivieren, und glänzt dabei vor allem durch eines – das Fehlen jeglicher eigener Vorschläge. Ein Kommentar von ihr wäre wohl: „Ich könnte alles besser, wenn ich wüsste, wie!“

Das Mimikama der AFD

Und dann gibt es da noch die AfD, deren Mitglieder sich lautstark empören, weil die neue Regierung angeblich alle ihre Anträge ablehnen will. Skandal? Eher nicht. Denn die meisten AfD-Anträge gleichen einem Kindergarten-Sandburgenbau: viel Aufregung, aber null Fundament. Paradebeispiel? Der sogenannte „Testantrag“ der AfD in der ersten Sitzung, ein Antrag zum Ukraine-Krieg, der treffenderweise von der SPD als „zynisch“ und damit als Nebelkerzen-Antrag in den Protokollen eingehen kann.

Was hatte dieser Antrag mit Landespolitik zu tun? So viel wie ein Regenschirm mit Sonnenschutz – nämlich gar nichts. Aber genau das war der Plan der AfD: die BSE-Koalition mit nebulösen Taktiken zu piesacken, während die Landesregierung gezwungen wird, auf dieser rutschigen Rhetorik-Bananenschale herumzutreten. Eine Zeitverschwendung erster Klasse, als hätte man die Debatte absichtlich in eine Sackgasse geschickt und dann noch Eintritt für die Aussicht verlangt. Perfekt geeignet für alle, die politische Leerlauf-Manöver zur Kunstform erheben wollen!

Doch im neuen Koalitionsvertrag wird es klipp und klar geregelt: SPD und BSW haben sich darauf verständigt, grundsätzlich alle Anträge der Opposition – und das betrifft nicht nur die AfD, sondern auch die demokratischen Parteien – abzulehnen, es sei denn, sie bestehen den Härtetest der Sinnhaftigkeit.

Crumbach, der „Bedächtige“ unter den Koalitionären, fasst es treffend zusammen: „Man springt nicht über jeden Stock, den die Opposition hinhält.“ Das Ziel dahinter? Sinnvolle Politik zu betreiben und einen Filter zu setzen, der verhindert, dass Dummheit in Regierungsentscheidungen durchsickert. So steht ein Türsteher vor der politische Disko und folgt einer Anweisung: Wer ohne Verstand, Konzept oder Realitätsbezug ankommt, bleibt draußen. Klar, das wirkt streng, aber es sorgt dafür, dass Brandenburg nicht zur Karaoke-Bar für Unsinn wird, in der jeder die politische Bühne mit falschen Tönen besingt. Denn eines ist klar: Die Landesregierung hat größere Probleme zu lösen, als sich mit rhetorischen Hütchenspielen und politischem Kleinkram auseinanderzusetzen.

Lila Koalition – Zwischen Farbtopf und Fehlgriff

Aber wer bitte hat sich diesen Farbton Koalitionsnamen ausgedacht? Lila – das klingt nach Mittelalter, nach düsteren Kerkern und geheimnisvollen Ritualen. Sicher, es hat einen Hauch von Mystik, aber ebenso von Einsamkeit, Melancholie und Verzicht. Ist das wirklich die Botschaft, die Brandenburg in die Welt senden will? Eine Politik, die eher depressiv verwaltet als erfolgreich gelebt wird?

Warum nicht stattdessen Burgund? Burgund, das steht für Wärme, Gemeinschaft und Lebensfreude. Ein Farbton, der nach gutem Wein klingt, nach einer Traube, die man genussvoll gemeinsam vernascht. Burgund vermittelt Stabilität und Erfolg, während Lila uns nur mit einem emotionalen Trauerkorsett verschnürt und den Muff vergangener Jahrhunderte um die Nase wehen lässt.

Also, Brandenburg, der Vorschlag eures Satirikers: Tauscht Lila gegen Burgund! Feiert politische Erfolge mit einem kräftigen Schluck Optimismus und einer Prise Lebensfreude – und lasst das melancholische Mittelalter endgültig hinter euch. Vive la Burgund! Äh… Brandenburg mit Burgund.



You must be logged in to post a comment Login