BER und easyJet rocken die Region – Brandenburg mit Treibstoff zur Energiewende
- Updated: 11. Januar 2023
easyJet-Wartungshangar in der Maintenance Area des BER wurde feierlich in Betrieb genommen.
Die Wartung von vier Flugzeugen des Typs Airbus A321 ist gleichzeitig möglich. V.l.n.r.: Thomas Haagensen, Geschäftsführer bei easyJet Europe; Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH; Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg
© Pressefoto: Oliver Lang | Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
Schönefeld. Das Unternehmen easyJet hat am Flughafen BER einen 10.000 Quadratmeter großen Wartungshangar errichtet. Darin finden bis zu vier Flugzeuge des Typs A321 gleichzeitig Platz. Mit der Eröffnung des Hangars können dort nun ab sofort Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium hat die Investition des Unternehmens in Höhe von mehr als 31 Millionen Euro aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-G) mit 2,74 Millionen Euro unterstützt. EasyJet hat am BER erstmals außerhalb seines Firmensitzes in Großbritannien in einen Wartungshangar investiert.
Das der Flughafen nicht nur regionale Bedeutung gewonnen hat sondern auch als Treiber für die Energiewende zu sehen ist betont Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Jörg Steinbach in seiner Rede: „Ich sehe hier große Potenziale – nicht nur für die Industrie und den Schwerlastverkehr. Auch in der Luftfahrt können klimaneutral hergestellte Treibstoffe auf Wasserstoffbasis entscheidend zur Energiewende beitragen.“ Denn letztendlich gelte es, alle Energiesektoren zu dekarbonisieren und neue Energiequellen zu erschließen, so der Minister. Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Brandenburg sei vor diesem Hintergrund von besonderer Bedeutung.
Potential zur Wasserstoffproduktion
Wichtig sei, trotz der aktuellen Herausforderungen die mittel- und langfristigen Aufgaben weiter im Auge zu behalten, betont Steinbach: „Auf lange Sicht ist eine umfassende Transformation der Energieversorgung ein Schlüssel zu einer sicheren und wirtschaftlich starken Zukunft unseres Landes. Das betrifft auch eine sichere Versorgung mit Treibstoffen.“
Krise als Chance begreifen
Zur Fertigstellung und Eröffnung dieses neuen Hangars sagt Steinbach: „Die neue Halle ist fertig. Gerade in dieser schwierigen Zeit ist das ein positives Signal – für die ganze Branche. Es steht für Zuversicht und den Glauben an eine gute Zukunft der Luftfahrt und des Standortes BER.“ Die negativen Effekte der Corona-Pandemie seien gerade in der Luftverkehrswirtschaft noch nicht überwunden. Zudem bremse der russische Angriffskrieg in der Ukraine den konjunkturellen Aufschwung in Deutschland. „Wir befinden uns in einer durch den Krieg ausgelösten Energiekrise. Gestiegene Energiekosten verschlechtern die Wettbewerbssituation auf internationalen Märkten. Zudem leidet das Konsumklima unter der hohen Inflation, die Konsumneigung der Haushalte lässt nach. All das führt zu Wertschöpfungs- und Kaufkraftverlusten – mit negativen Folgen gerade auch für die Luftverkehrswirtschaft“, sagte Steinbach.
Steinbach: „EasyJet-Investition ist Signal für Luftverkehrswirtschaft“
Vor diesem Hintergrund bekomme die Investition von EasyJet besondere Bedeutung. „Das macht Mut und stärkt die Zuversicht – und dafür gibt es gute Gründe. Denn insgesamt betrachtet hat sich die deutsche Wirtschaft zuletzt trotz der schwierigen weltwirtschaftlichen Lage behauptet“, unterstrich der Minister. EasyJet knüpfe mit dem neuen Wartungshangar an langjährige erfolgreiche Entwicklungen an und zeige damit den Willen, „hier in der deutschen Hauptstadtregion zu alter Stärke zurückzufinden“.
EasyJet investiert in neue Antriebstechnologien
Thomas Haagensen, Group Markets Director bei easyJet und Geschäftsführer von easyJet Europe, erklärte: „Die heutige Eröffnung unseres Wartungshangars am BER ist ein wichtiger Meilenstein für unser Engagement in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Sie steht für ein weiteres Kapitel unserer langfristigen Investitionsvorhaben als starker Partner für die regionale Wirtschaftsentwicklung. Mit dem Ausbau unserer Infrastruktur zur Wartung und Instandhaltung der easyJet Europe-Flotte möchten wir weiterhin die Konnektivität mit zahlreichen europäischen Metropolen und Urlaubsdestinationen sicherstellen und neue Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Haagensen bestätigt die Absicht von EasyJet in neue technologische Antriebsentwicklungen zu investieren und spricht davon:“.. das durch unsere kontinuierliche Flottenerneuerung so bald wie möglich auch die Flugzeuge der Zukunft mit emissionsfreien Technologien auch in diesem Hangar am BER für ihren täglich Einsatz fit zu halten.“
BER setzt Signale für die Zukunft
Aletta von Massenbach, Vorsitzende der Geschäftsführung Flughafen Berlin Brandenburg GmbH: „easyJet verfügt vom BER aus über ein bedeutendes Streckennetz. Die Entscheidung für den neuen Wartungsstandort hier am BER ist daher naheliegend und gleichzeitig auch ein wichtiges Engagement in der Hauptstadtregion. In diesem modernen Hangar wird die europäische Flotte von easyJet sicher und effizient gewartet werden. Durch das gemeinsame Bauprojekt haben der BER und die Fluggesellschaft ihre Partnerschaft weiter vertieft und setzen ein klares Signal für eine gemeinsame Zukunft.“
Der easyJet Hangar auf einen Blick
Der easyJet-Hangar wurde im Wartungsbereich des BER, süd-westlich des Terminal 1, errichtet. Mit den Bauarbeiten wurde im September 2021 begonnen. Auf einer Gesamtfläche von 11.500 Quadratmetern umfasst der Hangar selbst eine Fläche von 10.000 Quadratmetern und bietet dabei Platz für Arbeiten an vier Flugzeugen gleichzeitig bis zu einer Größe des Airbus A321neo. easyJet hat auch das Vor-Ort-Team der bereits seit 2020 existierenden Wartungsstation weiter ausgebaut, so dass künftig mehr als 100 easyJet-Mitarbeitende vor Ort für die Aufsicht und das Management aller Flugzeugwartungsaktivitäten zuständig sein werden und weitere Arbeitsplätze für Wartungsingenieure sowie technisches Personal in der Region geschaffen werden.
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