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Forschung – Förderung – Verfahrenstechnik: Wasserstoff als Antrieb für die Zukunft?

Seit Jahren gilt Strom als entscheidender Schlüssel für die Energiezukunft. Doch woher soll er kommen, wie und wann muss er zur Verfügung stehen? Die Diskussion darüber ist in vollem Gange, die Richtung scheint klar: Erneuerbare Energien sollen nicht nur den Strom, sondern auch die Wärmeversorgung sichern. Dabei zeigt sich jedoch schnell, dass jede Produktionsform auch Risiken birgt – ein sinnvoller Energiemix ist gefragt. Denn letztendlich möchte man nicht erneut in eine Rohstoff Abhängigkeit oder energiepolitische Sackgasse geraten, bei der man sich von einer hochkomplexen und risikoreichen Technologie abhängig macht, deren tatsächliche Kosten, physikalische Unwägbarkeiten und langfristige Beherrschbarkeit nach wie vor ungeklärt sind. Ein wichtiges Puzzleteil in diesem Gesamtbild könnte dabei der Wasserstoff sein. Ob er wirklich taugt oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Michael Huppertz hat sich auf Spurensuche begeben und zum Thema Forschung, Förderung und Verfahrenstechnik recherchiert.

Im Landkreis Havelland etwa wurde eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung einer regionalen Wasserstoffindustrie durchgeführt. Das Ergebnis: Grundsätzlich wäre es möglich, eine Wasserstoffwirtschaft zu etablieren. Doch ohne staatliche Unterstützung funktioniert es nicht. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltsführung hat zuletzt die Mittelknappheit verschärft: Bereits zugesagte Fördergelder mussten zurückgenommen werden. Ist das das Aus für den Wasserstoff? Fachleute und auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck widersprechen deutlich.


Die Recherchen und die Bearbeitung dieses Beitrags haben sich über mehrere Monate erstreckt. Inzwischen wurde der Bau der geplanten Transportleitung über Ketzin durch die Firma Ontras abgesagt. Wir bemühen uns derzeit um eine offizielle Stellungnahme.


Zwar musste die Havelländische Eisenbahn (HVLE) ihren ursprünglichen Förderantrag vorerst zurückziehen, doch gleichzeitig eröffnen sich neue Handlungsspielräume, die von Verantwortlichen im Landkreis Havelland und politischen Entscheidungsträgern genutzt werden können. Das gezeigte Beispiel macht deutlich, dass trotz begrenzter Finanzierungsperspektiven auch andere wirtschaftliche Initiativen an alternativen Verfahren jenseits der klassischen Elektrolyse arbeiten. Diese Ansätze liefern bereits vielversprechende Resultate. Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Schluss, dass Wasserstoff für den Landkreis nicht nur eine technologische Option, sondern eine zukunftsorientierte Investition darstellt.

Wie groß ist das Interesse der Industrie am Thema Wasserstoff? Sehr groß, wie sich zeigt. Doch es steht noch viel Forschungsarbeit bevor. Ohne Förderung wird es jedoch kaum gelingen, neue Verfahrenstechniken zu entwickeln, die Wasserstoff zu einem echten Zukunftstreiber machen.

Forschung – Förderung – Verfahrenstechnik: Ein Film von Michael Huppertz

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