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Und die Gewinnerin der Stichwahl heißt: Stadt Rathenow

Ein Kommentar von Michael Huppertz

SIM City ist als spielerische Software für virtuelle Städte bekannt. Von 1en und 0en getrieben werden an der Konsole getätigte unlogische Entscheidungen zur Gestaltung einer funktionierenden Stadt sofort abgestraft. Bildung, Jugend, Klima, Kommunikation, Umwelt aber auch soziale Komponenten sind nur einige Parameter die über den Erfolg einer virtuellen Stadt entscheiden.  In der realen Welt dagegen beherrschen derzeit Corona und der Russland-Krieg das öffentliche Leben. Beide Ereignisse bedeuten eine Zäsur und über Nacht musste man sich von liebgewonnenen Gewohnheiten trennen. Auf Rathenow übertragen bedeutet es das mit der morgigen Stichwahl über 20 Jahre gewachsene Gewohnheiten sowie Bequemlichkeiten auf dem Prüfstand stehen und den Weg in eine neue Zukunft mit brachliegenden Potentialen frei machen. Jugendliche erwarten von daher im Vorfeld von den Kandidaten das die neue Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister in jedem Fall Wort halten, denn eines ist sicher, die Jugendlichen ab 16 Jahren, die wollen Änderungen.

Richtig ist das Rathenow eine Blütezeit erlebt hat. Falsch ist, sagen Wirtschaftstreibende, das das heute auch noch so ist. Eher das Gegenteil sei der Fall sagen die Wirtschaftsjunioren mit ihren Gästen (Quelle: MAZ vom 24.März 2022) und vermissen den Elan früherer Jahre sowie die Kommunikation mit der Stadt.

Glanz ist weg

Ingo Möhring wird in der MAZ zitiert und sagt: „Wir waren voller Ideen und Elan und wir haben gedacht, dass man fast alles möglich machen kann.“ Angesprochen hat er damit nicht nur die Wende-Aufbruchstimmung-Zeit in den Jahren 1990 bis 1994 sondern auch die Jahre 2005/2006 (LAGA/Optikpark) sowie 2015 (BUGA) von deren Glanz nichts mehr zu sehen ist.

So wird eine der entscheidende Frage bei der morgigen Stichwahl sein, wem von den beiden Bürgermeisterkandidaten die Schaffung eines neuen „Glanzes“ eher zugetraut wird: einer Bürgermeisterin Diana Golze oder einem Bürgermeister Jörg Zietemann? Darüber werden die Rathenower*innen abstimmen.

Bürgermeister kann nicht jedes Problem lösen

Zur Wahrheit gehört sagt Olaf Thonke in der MAZ „das ein Bürgermeister nicht jedes Problem lösen kann“ In diesem Kontext wird Andreas Csaki von den Wirtschaftsjunioren in der MAZ zitiert, der eine Momentaufnahme beschreibt: Zitat Anfang. „Kommt man mit einer Projektidee ins Rathaus, wird dort nicht gefragt, wie man am besten helfen kann. Vielmehr wird von Genehmigungen und Anträgen und Hindernissen geredet.“

Entscheidung zwischen „Wir“ und „Leidenschaft“

Während Diana Golze an das Selbstbewusstsein der Allgemeinheit appelliert „Wir sind Rathenow“ sieht Jörg Zietemann sich persönlich in der Verantwortung und stellt sich dem Amt „Mit Leidenschaft für Rathenow“.

Transparenz versus Kamerascheu

Beide Kandidaten sind gut ausgebildet, unterscheiden sich durch ihren Werdegang und aktuelle Projekte. Während Diana Golze sich transparent zeigt, ein aktives Vereinsleben pflegt und sich unbekümmert allen öffentlichen Fragen stellt, zeigt sich Jörg Zietemann eher zurückhaltend, weicht Interviews aus, mag ungerne vor die Kamera treten und nennt auch keine Zahlen über sein soziales Netzwerk.

Unterschiedliche Lösungswege

Auch bei der Bewältigung von Aufgaben zeigen sich im Umgang mit Herausforderungen und der damit verbundenen Suche nach Lösungen unterschiedliche Ansätze. Während Diana Golze ihrem „Sozialpädagoginnen“-Grundsatz folgt, erst das Problem kennen dann lösen, blickt Jörg Zietemann durch seine „Verwaltungswirt“ Brille und sucht die Unterstützung in Gesetzes- und Verwaltungstexten für Judikative und Exekutive die die Legislative zur Verfügung stellt.

Spuren hinterlassen und Heimvorteil nicht genutzt

Mit Blick auf die Vergangenheit in Verbindung mit der Frage welche tiefergehenden „Spuren“ beide Kandidaten hinterlassen haben wird man eher bei Diana Golze als bei Jörg Zietemann fündig. Den, ich nenne es mal, Heim-Wettbewerbsvorteil als stellvertretender Bürgermeister, davon über ein Jahr als hauptamtlicher Bürgermeistervertreter, den hat Jörg Zietemann nicht genutzt. Er hat bequeme Loyalität seinem Dienstherrn Ronald Seeger gegenüber bewiesen, das ist ehrenwert, nur klug wäre es für seinen Bürgermeister-Kampagnen-Plan gewesen sich als kreativer und unbequemer Mitarbeiter zu zeigen und zu positionieren, einer der andere Ideen im Sinne der Stadt Rathenow umsetzen will und keineswegs ein „Bedenkenträger“ ist. Diese Chance, wie von der MAZ formuliert: „Nicht reden-machen“, die hat Jörg Zietemann an sich vorbeiziehen lassen. Und es gehört auch zur Wahrheit das er in einer Sitzung vom 2. Juni 2021 auf einen Vorschlag von Jean-Luc Meier der zur neuen Internetseite der Stadt anmerkte „dass die Stadt für die Pflege und Wartung der Internetseite eine neue Stelle schafft“, um die selbige immer auf aktuellen Stand zu halten eine Antwort gibt, von der es im Protokoll heißt: „Er (Jörg Zietemann) nimmt die Anregung eine neue Stelle zu schaffen entgegen aber gibt zu bedenken, dass die Personalkosten im Überblick gehalten werden müssen.“ Zitat Ende

Soziales Engagement trifft Wirtschaft und Tourismus

Auffällig sind die Aktivitäten mit der sich Diana Golze treu geblieben ist. Kinder, Jugend, Familie und Soziales sind Spuren die sie über Jahre hinterlassen hat und an neuen bereits arbeitet. Der Tourismus wird mit angekurbelt, weil sie sich als Bürgermeisterin in der Rolle einer Gastgeberin sehen würde und hat bereits dafür gesorgt das sich erstmals bundesweite Kommunalvertreter*innen für eine mehrtägige Tagung in Rathenow treffen. Und überhaupt kennt sie sich auf allen Ebenen politischer Strukturen aus, pflegt parteiübergreifende Kontakte mit Politikern und Lobbyisten von der Kommunal- bis zur Bundespolitik und ist mit Brandenburger Landräten und Bürgermeister*innen verbunden. Ein Netzwerk das für Rathenow von eminenter Bedeutung werden kann, insbesondere bei den Gesprächen um die vielzitierte DB-Taktverdichtung nicht nur für Berlin-Pendler, der Ansiedlung neuer Wirtschaftszweige wie beispielsweise aus dem Umfeld „Wasserstoff“ oder einer weiteren Stadtenwicklung zur „Wasserstadt“ mit hohem Freizeitwert.

Catrin Seeger will beide Kandidaten gewinnen

Vielleicht wäre es in der Tat ein Segen und zugleich Glücksfall für die Stadt wenn sich die Vision von Catrin Seeger verwirklicht: Diana Golze und Jörg Zietemann stehen der Stadt mit all ihren Kompetenzen und Fähigkeiten ab dem 1. Juni 2022 gemeinsam zur Verfügung, so gäbe es nur eine Gewinnerin und keinen Verlierer bei der morgigen Stichwahl und die heißt: Stadt Rathenow.

www.diana-golze-rathenow.de
www.joerg-zietemann.de

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