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Aus Abfall wird Wasserstoff

Neues Energiekonzept in Senden verwirklicht: Thermochemisches Kraftwerk als Ergänzung für Brandenburg

In Senden bei Ulm entsteht derzeit eine Pionieranlage der Blue Energy Group, die als erste ihrer Art Energie in Form von Gas und Wärme erzeugt. Das ehemalige Holzkraftwerk der Stadtwerke Ulm wurde von Grund auf modernisiert und mit innovativen Technologien ausgestattet: Ein Pelletierwerk und thermochemische Reaktoren bilden die Kernelemente des neuen Systems. Diese Reaktoren verschwelen Pellets, die aus Alt- und Reststoffen wie Holzabfällen, Laub, Klärschlamm und sogar Plastikmüll hergestellt werden, und produzieren so wertvolle Energie. Michael Huppertz war vor Ort und hat sich mit dem Vorstandsvorsitzenden Jochen Sautter getroffen. Denn auch in Brandenburg werden bereits Gespräche über den Einsatz dieser bisher noch nicht weit bekannten Technik geführt.

Michael Huppertz dokumentiert mit seinem Interview den Baufortschritt der Anlage und erhält Einblicke in das Potenzial dieser Technologie – eine CO₂ neutrale Energiequelle ohne Lärm und Abgase. Besonders spannend ist das Konzept als sogenannte „Quartierslösung“: Die emissionsfreien Reaktoren könnten direkt in Städten aufgebaut werden und somit als nachhaltige, dezentrale Energielösung fungieren.

Ein interessanter Nebeneffekt zeigt sich auch in der Stahlindustrie, wo diese Technik Wasserstoff erzeugen kann, der für den Betrieb von Blockheizkraftwerken genutzt wird. Angesichts dieser Vorzüge wird das Projekt bereits für Brandenburg diskutiert. Als mögliche Ergänzung im Energiemix – unabhängig von Wind, Solar und Biomasse – könnte diese Technik bald auch dort zur Anwendung kommen und eine Vorbildfunktion für die dezentrale Energieversorgung übernehmen.

In einer Zeit geopolitischer Spannungen und steigender Energiepreise wird der Ruf nach mehr energetischer Unabhängigkeit immer lauter. Gerade im Flächenland Brandenburg könnte diese Technologie, die mit dem „Deutschen Nachhaltigkeitspreis“ und der Auszeichnung „Top 100 Unternehmen“ in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde, im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung kleinere Dorfgemeinschaften effizient versorgen – ein Modell mit Zukunftspotenzial.

Redaktion Michael Huppertz



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