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Betriebs-Geheimnisse der Windkraftanlagen

Don Quijote kämpfte mit Pferd und Lanze auf einem Klepper gegen imaginäre Feinde, die er für Riesen hielt. Zu jener Zeit hätte wohl niemand daran gedacht, dass diese „Riesen“ viel Jahre später keine Feinde, sondern zu Freunden werden – oder besser gesagt, zu lebensspendenden und klimarettenden Technologien, den Windkraftanlagen mit Flügeln. In Brandenburg, nahe der Stadt Bernau, wurde kürzlich die einmillionste erneuerbare Anlage von E.ON errichtet und in Betrieb genommen. Anstelle der bisherigen 1,5 MWh werden nun 6,8 MWh effizienter und kostengünstiger in das Brandenburger E.DIS-Netz eingespeist. (Siehe unseren Bericht an anderer Stelle auf dieser Seite: „The One Million Party.“) Michael Huppertz war gemeinsam mit Dirk Heinrich von regio1 vor Ort und konnte den Verantwortlichen Fragen stellen, die den Prozess zur Errichtung und dem Betrieb einer Windkraftanlage beleuchten. Neben den E.ON- und E.DIS-Vorständen war auch Klaus Müller, der Präsident der Bundesnetzagentur, zugegen, um die Energiewende aus regulatorischer Sicht zu bewerten und Maßnahmen zu verkünden, die zu einer Preissenkung bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit führen sollen. Deutschland hat somit die Chance, wieder eine wichtige Rolle im internationalen Markt für Windkraftanlagen zu spielen.

Aber was steckt eigentlich hinter dem Bau eines Windrades? Welche Prozesse sind damit verbunden, und welche Herausforderungen müssen bewältigt werden? Lassen Sie uns mit den „Leitplanken“ beginnen, den regulatorischen Grundsätzen, die bestimmen, wie überhaupt Energieversorgungsunternehmen tätig werden können. Seit März 2022 ist Klaus Müller der Leiter der Bundesnetzagentur und muss den politischen Rahmen abstecken. Dabei stößt er immer wieder an Grenzen, deren Ursache in den Versäumnissen vorheriger Regierungen liegt. Wir sprechen mit ihm über seine Reformen, dem Industriepreis aber auch über faire Preise und welche Rolle Bayern dabei spielt.

Klaus Müller , Präsident der Bundesnetzagentur, bezieht Stellung

Und weiter geht es: Ohne Windkraftanlagen wird keine Energiewende gelingen. Doch wie steht es um den aktuellen Stand der Technik und wie wird die Zukunft aussehen? Diesbezüglich sprechen wir mit Karsten Brüggemann, dem Vice President Central bei NORDEX.

Und nun bedarf es des Planers und Betreibers einer Anlage, da Instandhaltung und Wartung auch zukünftig geregelt sein müssen. Die Unternehmensgruppe Teut hat sich auf genau diese Bereiche spezialisiert. Mit Jan Teut sprechen wir über die Risiken und Chancen, aber auch über das Repowering, das auch das Recyceln vom Flügel bis zum Betonfundament beinhaltet. Woran muss dabei an jedem Schritt gedacht werden?

Aber wem nutzt die Windkraftanlage, wenn der erzeugte Strom nicht in ein Versorgungsnetz eingespeist werden kann? Hierzu gibt Thomas König, als Netzvorstand bei E.ON, seine Einblicke. Als europaweit ausgerichteter Konzern kennt König die Fallstricke, aber auch die Chancen. Er stellt zugleich Forderungen an die Regierung, denn ohne verständliche Leitplanken geht es nicht. Grüner Strom und der Deutschlandpakt sind für König unverzichtbare Begleiter in seinem Arbeitsalltag.

Und die Bedeutung für Brandenburg, wo sich die Windkraftanlage befindet, wird von Dr. Alexander Montebaur, dem Vorstandsvorsitzenden der E.DIS, beleuchtet. Seine Expertise liegt im Bereich des Verteilnetzes. Seine Botschaft ist klar: Ohne ein gut ausgebautes Verteilnetz wird die Energiewende trotz aller Dezentralisierungsmaßnahmen nicht gelingen. Montebaur betont, dass bestehende Trassen mit neuen Kabeln ausgestattet werden können, um einen Neubau zu vermeiden – ein weiteres Hemmnis sind hierbei die langjährigen Genehmigungsverfahren. Und hier muss es Änderungen geben, so seine Botschaft.

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