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Energie der Zukunft: Wie ein neues Verfahren den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt

Die Versorgungssicherheit ist längst kein Randthema mehr – sie steht im Zentrum aller energiepolitischen Debatten. Doch während Fakten diskutiert werden sollten, dominieren Fakes und Lügen die öffentliche Wahrnehmung. Vieles, was als Lösung angepriesen wird, scheitert bereits an den physikalischen Gesetzen.

Tatsache ist: Deutschland – und insbesondere Brandenburg – verfügt über ein stabiles Strom- und Wärmenetz. Die Technik dahinter genießt weltweite Anerkennung. Doch der Ausbau hinkt hinterher. Die steigende Nachfrage erfordert neue, leistungsfähigere Leitungswege: moderner, dickere Kabelquerschnitte und vor allem: schneller in der Schalttechnik. Dabei ist Dezentralisierung ein Schlüssel zur Dekarbonisierung auch mit Hilfe der Digitalisierung.

Innovative Ansätze für eine sichere Zukunft

Photovoltaik und Windkraft stehen weiterhin im Fokus, Biomasse spielt eine Nebenrolle. Doch neue Verfahren und Technologien erweitern die Möglichkeiten erneuerbarer Energien und machen sie zu verlässlichen Säulen der Energieversorgung.

Ein zwar altbekanntes aber deutlich überarbeitetes Verfahren, das wir seit zwei Jahren begleiten, steht nun vor seiner Premiere: In Senden bei Ulm wird in wenigen Wochen die erste Energiezentrale mit einem thermochemischen Reaktor fertiggestellt. Und warum ist das wichtig? Weil dieses Konzept gerade für Brandenburg als Flächenland von Interesse sein könnte. Dezentrale Erzeugungsanlagen entlasten nicht nur den Netzausbau, sondern optimieren auch Speicherkapazitäten. Energieversorgung also auch für die kleinste Gemeinde bei weniger Aufwand.

Der erste thermochemische Reaktor in Deutschland

Zur Realisierung dieses Verfahrens braucht es zwei zentrale Bausteine:

  1. Die Sticks-Produktion – vergleichbar mit Pellets, jedoch vielseitiger durch die Wahl der Brennstoffe aus Abfall- und Reststoffe .
  2. Die Energiezentrale mit thermochemischem Reaktor – eine emissionsfreie Anlage, die sich harmonisch in Stadtbilder integrieren lässt und nur eine Fläche von 10×10 Metern benötigt.

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Die Sticks bestehen entweder zu 100 % aus Resthölzern der Abfallwirtschaft oder werden mit Brennstoffen wie Plastik, Windeln oder Klärschlamm kombiniert und in einem speziellen Verfahren aufbereitet.

Ein Modell für ländliche Gemeinden

Michael Huppertz hat diesen Prozess filmisch dokumentiert – von der Errichtung der Energiezentrale bis hin zur Sticks-Produktion. Das erste Werk in Ulm wird 10.000 Haushalte mit Strom und rund 4.000 Haushalte mit Wärme aus einer 4-MW-Anlage versorgen. Ein Modell, das zeigt: Die Energiewende braucht nicht nur Windräder, Photovoltaik oder Biomasse – sie braucht zusätzliche Innovationen!

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