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Folge 4: Das Verbot zur Hütung der Demokratie

Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, bevor wir heute loslegen, eine kleine Vorwarnung: Ja, Ferrum Scriba wird auch weiterhin politische Satire bringen, aber keine Sorge, die kommt jetzt verstärkt aus dem demokratischen Lager. Es ist wie beim bayerischen Nockherberg: „Derbleckt“wird, aber nur die, die es wirklich verdient haben. Und jetzt, zur letzten Folge, in der die AFD den Stachel des Humors zu spüren bekommt – die einzige Gefahr dabei ist, dass Satire noch Realität wird.

Gemeinnützigkeit ade? Oder: Wie die AfD das Salz aus der Suppe nehmen will

Jetzt ist es offiziell: Die AfD möchte nicht nur die politischen Gegner ausschalten, den Rundfunkstaatsvertrag kündigen, Eliten fördern sondern auch die letzte Bastion der Meinungsfreiheit – die gemeinnützigen Vereine verbieten. Was kommt als nächstes? Bücherverbrennung auf dem Dorfplatz? Aber nein, das wäre zu offensichtlich. Sie planen subtiler: Sie wollen die Gemeinnützigkeit für alle Vereine abschaffen, die sich der Vielfalt verschrieben haben. Das ist so, als würde man in einer Suppenküche das Salz verbieten, weil es den Geschmack verfälschen könnte.

Vielfalt: Der Regenbogen als Bedrohung der inneren Sicherheit

Ich möchte erst einmal auf den Antrag eingehen, mit dem sich der Landtag Brandenburg in der Drucksache 7/10150 vom 26. August 2024 beschäftigen musste  , also der , der hier im Raum steht. Die AfD will also, dass die Vielfalt abgeschafft wird, weil sie angeblich die innere Sicherheit gefährdet. Vielfalt ist also schuld an allem, was schief läuft. Das ist, als würde man behaupten, dass die Farben eines Regenbogens den Himmel destabilisieren, weil er nicht mehr eintönig grau ist.

Remigration-Kodex: Die AfD sägt am eigenen Pflegestuhl

Euer Antrag, liebe AfD, richtet sich also an euren sogenannten Remigration-Kodex. Ja, genau der, mit dem ihr die Altenpflege kannibalisiert. Man stelle sich die Antragsteller vor, in dreißig, vierzig Jahren ohne Pflegehelfer, hilflos nach Unterstützung suchend, weil all jene, die einst halfen, längst weg sind. Aber viel schlimmer ist, dass ihr euch auch noch auf die Gemeinnützigkeit konzentriert. Ihr wollt sie verbieten, das „Tolerante Brandenburg“ abschaffen. Stehen euch diese Initiativen etwa so im Wege?

Solingen und der brandenburgische Brandsatz: Spaltung im Namen der Sicherheit

Und ja, der Terroranschlag in Solingen konnte nicht verhindert werden – das Risiko terroristischer Taten kann nie völlig ausgeschlossen werden. Aber was ihr hier plant, liebe Antragsteller, ist, einen eigenen Brandsatz in Brandenburg zu entzünden. Euer Beschlussantrag mit Solinger Hintergrund zielt darauf ab, die Gesellschaft zu spalten, Ängste zu schüren und die Fundamente der Demokratie zu untergraben.

Vielfalt: Bedrohung oder Stärke? Die AfD und die Angst vor dem Regenbogen

Ist es wirklich so bedrohlich, dass Menschen sich für Toleranz, für Vielfalt, für ein Miteinander einsetzen? Oder ist es einfach bequemer, all das abzuschaffen, was eure engen Weltbilder in Frage stellt? Vielleicht habt ihr Angst davor, dass die Menschen erkennen, dass ein Land, das auf Vielfalt und Gemeinsinn setzt, stärker ist als eines, das nur mit Angst regiert.

Also, liebe Antragsteller, stellt euch ruhig vor, wie es ist, in einer Zukunft ohne die Menschen zu leben, die euch jetzt schon zur Last fallen, aber überlegt euch gut, ob es wirklich eine gute Idee ist, den Ast abzusägen, auf dem ihr sitzt. Die Zukunft, die ihr da malt, sieht nämlich ziemlich einsam aus – und das ist nicht die Schuld der Vielfalt, sondern eure eigene Kurzsichtigkeit.

Eine graue Zukunft: Wenn Vielfalt abgeschafft wird, bleibt nur noch Einheitsbrei

Nun, wenn wir den Gedanken weiterspinnen, was bedeutet das? Sagen wir mal, wir schaffen die Vielfalt ab. Was bleibt dann? Ein Land, das nur noch aus einem einzigen Grau besteht, einer monotonen Masse, die auf nichts anderes mehr achtet, als dass alle gleich aussehen, gleich sprechen und, Gott bewahre, gleich denken. Aber ein Land ohne Vielfalt ist wie ein Teller ohne Geschmack, ein Theater ohne Schauspieler, ein Leben ohne Überraschungen.

Gemeinnützigkeit: Die AfD will den Wind einfangen – ein aussichtsloses Unterfangen

Und hier kommt der Clou: Die AfD behauptet, dass gemeinnützige Vereine, die sich für Vielfalt einsetzen, gefährlich sind. Warum? Weil sie den Menschen zeigen, dass es mehr gibt als Angst und Misstrauen. Weil sie den Menschen Mut machen, auf andere zuzugehen, sich zu öffnen, etwas Neues zu lernen. Das passt natürlich nicht ins Weltbild derjenigen, die mit Angst Politik machen wollen. Also, was tun sie? Sie wollen die Gemeinnützigkeit abschaffen. Aber das ist, als würde man versuchen, den Wind einzufangen – es wird nicht funktionieren.

Ein Land ohne Vielfalt: Monotonie statt Meinungsvielfalt, Einheitsbrei statt Dialog

Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Vereine mehr, die sich für kulturelle Vielfalt einsetzen. Kein Theater, das Stücke aus anderen Ländern aufführt, keine Jugendorganisation, die interkulturellen Austausch fördert, keine Menschenrechtsorganisation, die für Toleranz und Verständnis kämpft. Was bleibt dann? Ein Land, in dem es nur noch eine Stimme gibt, eine Meinung, eine Wahrheit. Aber die Wahrheit ist: Diese Vielfalt ist es, die uns stark macht, die uns zusammenhält, die uns zeigt, dass wir alle, egal woher wir kommen, ein Recht darauf haben, gehört zu werden.

Die AfD und das Eigentor: Warum Vielfalt das Leben und die Opposition bunt macht

Aber jetzt zur Pointe: Die AfD will also diese Vereine loswerden. Doch was sie nicht bedacht hat, ist, dass sie damit sich selbst ins Aus schießt. Denn wenn keine Vielfalt mehr da ist, wenn es keine Meinungsfreiheit mehr gibt, dann gibt es auch keine Opposition mehr, die ihnen die Show stiehlt. Aber wer tritt dann auf? Wer gibt den Leuten die Parolen vor? Richtig, niemand. Und dann haben wir endlich das erreicht, was die AfD so fürchtet: Ein Land, in dem Vielfalt nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Ein Land, in dem jeder Platz hat – sogar für politische Satire.

Und wenn dann niemand mehr die AfD ernst nimmt, weil sie erkannt hat, dass Vielfalt mehr ist als nur ein Schlagwort, dann können wir endlich aufhören, diese Parabeln zu erzählen und uns den wichtigen Dingen des Lebens widmen – wie zum Beispiel, den Rest des Satire-Lesestoffs mit einem Augenzwinkern zu genießen.

Demokratische Parteien im Tiefschlaf: Der leise Protest gegen die laute Gefahr

Aber bevor wir jetzt den Vorhang fallen lassen, lassen Sie mich noch einen letzten Schuss abfeuern – und diesmal trifft es die demokratischen Parteien. Ja, die Guten, die Anständigen, die sich auf die Fahne schreiben, das Land zu verteidigen. Es ist ja schön, dass sie so schön aufgestellt sind, aber wissen Sie, was das Problem ist? Keiner von euch schreit laut genug.

Wir stehen hier und sehen zu, wie die AfD das Spielfeld erobern will, aber wo bleiben die, die sich mit allem, was sie haben, dagegenstellen? Wo sind die lauten Stimmen, die den Menschen klarmachen, dass es nicht reicht, in Wahlprogrammen von Vielfalt zu sprechen, während die andere Seite die Gemeinnützigkeit stranguliert? Es ist wie in einem Theaterstück, wo die Hauptdarsteller plötzlich stumm werden, während die Schurken die Bühne übernehmen. Und was bleibt uns dann? Ein Publikum, das enttäuscht den Saal verlässt, weil niemand den Mut hatte, die Stimme zu erheben.

Demokratische Parteien: Reden allein reicht nicht – Zeit für Taten!

Liebe demokratische Parteien, was soll das? Wenn ihr wirklich für das steht, was ihr predigt – Freiheit, Gleichheit, Vielfalt – dann ist jetzt die Zeit, nicht nur Reden zu schwingen, sondern Taten folgen zu lassen. Positioniert euch, schreit es in die Welt hinaus, kämpft dafür, dass diese Vereine, diese Institutionen, diese Vielfalt, die unser Land lebendig hält, nicht unter die Räder kommen. Denn wenn ihr weiter so ruhig bleibt, dann fragt sich bald keiner mehr, warum die AfD so viel Raum einnimmt – der Platz ist ja frei, weil keiner mehr da ist, der ihn verteidigt.

Heimatliebe mit Scheuklappen: Es reicht nicht, den Kaffee richtig zu servieren

Und du, der du Zucker dosieren kannst, während „Heimat“ dein Schild vor dem Kopf ist – du kannst zu Hause bleiben. Es reicht nicht, zu wissen, wie eine heiße Tasse Kaffee serviert wird, wenn du nicht bereit bist, den Mund aufzumachen, wenn es darauf ankommt.

Der Aufruf zum Handeln: Demokraten, zeigt, was ihr könnt!

Also, Schluss mit dem Geflüster in den Hinterzimmern, raus auf die Straße, rein in die Debatten! Es reicht nicht, der AfD zuzusehen und auf die Wähler zu hoffen. Ihr müsst den Leuten zeigen, dass es Alternativen gibt, dass Vielfalt und Demokratie keine leeren Versprechen sind, sondern Werte, für die es sich zu kämpfen lohnt. Denn nur so kann verhindert werden, dass Satire zur bitteren Realität wird – und die Bühne gehört wieder denen, die für ein buntes, lebendiges und freies Land stehen.

Schlusspunkt: Satire bleibt – aber der Kampf für die Demokratie muss weitergehen

Und damit schließt sich der Kreis: Die Satire geht weiter, der Kampf für die Demokratie auch – aber nur, wenn alle mitmachen. Und das, liebe Leser, ist der wahre Schlusspunkt dieser Geschichte. Lasst uns diese Epoche in naher Zukunft als einen historischen Ausrutscher betrachten, als einen „Vogelschiss deluxe“ der jungen Brandenburger Geschichte – gleich nach dem Drama von Tag und Nacht in Potsdam.

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