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Havelland hat „Kärbholz“

Von Bank zu Bank arbeitet sich Holzbildhauer Jörg Richter von der Firma Kärbholz derzeit vor und erschafft in seiner Werkstatt in Buckow individuelle Sitzmöglichkeiten aus Holz. Zur Abholung bereit steht derzeit eine Auftragsbank aus Ketzin/Havel. Weiter geht es mit fünf Bänken für Barnewitz. Und auch die Gemeinde Dallgow-Döberitz wartet auf ihre bestellten Sitzgelegenheiten. Bis zum Sommer nächsten Jahres ist der 49-Jährige erst einmal ausgebucht, wobei der ein oder andere kleinere Auftrag – erst kürzlich für eine Hochzeit – immer noch Platz findet.

In Pausin wurde eine Kärbholz Sitzgruppe von bereits eingeweiht Ein Beitrag von „www.streaminghavelland.de“

Trotz seines prall gefüllten Auftragsbuches nahm sich Richter in der vergangenen Woche Zeit, Landrat Roger Lewandowski zu empfangen, der im Rahmen seines Amtsbesuches in Nennhausen auch die Werkstatt des Holzbildhauers besuchen wollte. Denn Richter entwirft und baut die Sitzbänke für fast 20 Ortschaften im Havelland, die sich am neuen und geförderten Projekt des Demografie-Forums „Von Bank zu Bank im Havelland“ beteiligen.Landrat Lewandowski: „Einige Bänke haben wir schon einweihen können. Die Bänke sollen in erster Linie Begegnungsorte für alle Generationen in den Ortschaften darstellen, aber mit einem gemeinsamen Schriftzug auch die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Havelland stärken sowie auch als Erkennungsmerkmal für Touristen dienen. Im Idealfall sollen dort auch Veranstaltungen stattfinden.“

Foto: Jörg Richter in seiner Werkstatt auf einem Vierseitenhof in Buckow. 
© Landkreis Havelland

Die Auftragsbänke machen zwar derzeit einen großen Teil von Jörg Richters Arbeit aus, aber sein Herz schlägt auch für Skulpturen, Tische und Schalen in den unterschiedlichsten Variationen. „Das Holz gibt meist das Werk vor, je nachdem wie es gewachsen ist“, so Richter. Beigebracht hat er sich das Handwerk selbst. Als gelernter Forstwirt und ehemaliger Holzsäger in einem Sägewerk kam er mit Holz tagtäglich in Berührung und bedauerte den großen Verschnitt des Holzes im Sägewerk. Zwar nutzt auch er heute noch Kettensägen zur Ausformung, aber er schneidet so wenig wie möglich weg, „um der Natur in dem Kunstwerk seinen Raum zu geben“, so Richter.

Rund 30 Bänke bereits in Nennhausen

Auch Amtsdirektorin Ilka Lenke, die den Landrat durch ihr Amt begleitete, ist nicht nur begeistert von diesem Handwerk, sondern auch Stammkundin bei Richter. „Der Betrieb von Herrn Richter ist ein absoluter Gewinn für unser Amt. Allein in Nennhausen stehen neun und in Ferchesar acht Sitzbänke. Insgesamt kommen wir im Amt auf rund 30 Bänke, die Jörg Richter für uns gebaut hat.“ Dass die Bänke witterungsbedingt keinen Schaden nehmen, dafür sorgen fast jährlich stattfindende Pflegeaktionen der einzelnen Paten der Bänke, erklärt Lenke weiter.

Im Anschluss des Werkstattbesuchs besuchte der Landrat noch die Wallfahrtskirche in Buckow, sprach mit den Kollegen und Kolleginnen der Havelländischen Diakonie Sozialstation in Nennhausen und besuchte die Feuerwehr in Kriele, bevor er am Abend das Kreisjugendausbildungslager der Feuerwehr eröffnete.

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