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Der Kommentar: Wählen oder schweigen – Wer sich verweigert, verliert das Recht zu jammern oder – Die Macht der sozialen Medien: Wer Politik wirklich steuert
- Updated: 22. Februar 2025

Wahlkrimi 2025: Demokratie zwischen Ohnmacht und Pflichtgefühl
Michael Huppertz hinterfragt scharf die Wahlkampfsendungen und die Debatten in den sozialen Medien – und sendet eine klare Botschaft: Wählen gehen. Für die eigene Zukunft.
Jeder kann wählen – aber keiner muss. Das ist Meinungsfreiheit. Jeder kann sagen und tun, was er will – solange es im Rahmen unserer Gesetze und der Verfassung bleibt. Wer also behauptet, man dürfe hier „ja nichts mehr sagen“, beweist bereits das Gegenteil. Er sagt es – laut, deutlich und straffrei. Ein Privileg, um das uns viele auf der Welt beneiden. Und eines, das es zu verteidigen gilt.
Doch wer glaubt, ein ungültiger Stimmzettel sei ein Akt des Widerstands, irrt gewaltig. Dieser „Protest“ landet dort, wo er hingehört: in der Statistik für die Bedeutungslosigkeit. Niemand interessiert sich dafür. Ungültige Stimmen verändern nichts – sie schwächen nur die Demokratie und überlassen das Spielfeld jenen, die es schamlos für sich nutzen. Wer nicht wählt, sorgt selbst dafür, dass andere über ihn entscheiden. Und sollte sich hinterher nicht beschweren.
Die anderen streiten sich darüber, welche Partei nun die richtige ist. Die einfache Antwort: Wer in einer Demokratie seine Stimme abgibt, trifft in diesem Moment die für ihn richtige Wahl. Punkt. Die Spreu vom Weizen trennt sich erst in der inhaltlichen Auswahl der jeweiligen Partei.
Echter Protest? Der zeigt sich an der Wahlurne – mit zwei gültigen Stimmen.
Die erste für den Kandidaten seiner Wahl in der eigenen Region. Die zweite für die Entscheidung, wer das Land in den nächsten Jahren regieren soll.
Wahlkampf ohne Wirkung? Klimakrise, Bildung, Energie, Gesundheit – Warum wurde diese Themen kaum diskutiert?
Wochenlang wurden wir mit Interviews, Talkrunden und hitzigen Debatten auf allen Kanälen bombardiert. Aber was bleibt? Ein Wahlkampf, der sich um Migration drehte – ein Thema, das mit dieser Wahl gar nicht entschieden wird. Denn die große Flüchtlingswelle steht erst noch bevor. Klimawandel, Kriege, Wassermangel, Pandemien – das alles wird Millionen Menschen weltweit zu Flüchtenden machen. Grenzen? Gesetze? Der Druck der Realität wird sie ignorieren.
Viel relevanter wären die Themen gewesen, die unser Leben hier und jetzt beeinflussen: Bildung, Gesundheit, Energie, Verkehr und Mobilität um nur einige zu nennen. Doch genau diese Felder wurden im Wahlkampf bestenfalls gestreift. Dabei sind sie es die Themen, die über unser aller Zukunft entscheiden.
Die Macht der sozialen Medien: Parteien kämpfen mit alten Waffen in einem neuen Krieg
Eines steht fest: In Brandenburg wird sich die politische Landschaft verschieben. Was am Montag als Wahlergebnis präsentiert wird, wird in den kommenden Wochen analysiert und diskutiert – in den Medien, in den Parteien, in den Hinterzimmern. Doch eine Entwicklung ist jetzt schon klar: Die sozialen Medien haben längst die Deutungshoheit übernommen. Sie steuern Meinungen, sie formen Narrative. Und es gibt nur eine Partei, die dieses Spiel meisterhaft beherrscht. Alle anderen? Sie wussten es, ignorierten es und haben verloren.
Während klassische Parteien weiterhin mit fröhlichen Gesichtern auf Plakaten, Kugelschreibern und verteilten Tüten in der morgendlichen Kälte um Stimmen buhlten, gewann die Konkurrenz mit klarer, emotionaler Botschaft und digitalem Präzisionsfeuer. Was hat der Kandidat vor Ort konkret gemacht? Wen interessiert’s. Wichtiger ist, dass er sich als Teil einer Erzählung inszeniert hat, die den Nerv der Wähler trifft.
Vielleicht wird diese Wahl eine Zäsur. Vielleicht gebiert sie den neuen Typ Politiker: weniger Sprechblasen, mehr greifbare Politik. Doch eines ist sicher: Noch nie war eine Wahl so richtungsweisend wie diese.
Einige Politiker haben nun vier Jahre Zeit, sich neu aufzustellen und zu beweisen, dass sie es mit einer Kandidatur wirklich ernst meinen. Das können sie, indem sie den kontinuierlichen Austausch mit den Bürgern suchen, sich aktiv in Gemeinschaften einbringen und am Gestaltungsprozess mitwirken. Nur so lässt sich neues Vertrauen schaffen – durch eigene Kreativität, echtes Engagement und sichtbare Taten statt bloßer Wahlkampfversprechen. Und die Veröffentlichungen in den sozialen Medien? Die tun ihr Übriges – ob als Chance zur Transparenz oder als gnadenloser Spiegel der Realität.
Die Brandenburg Entscheidung: Morgen
Wer sich so also an oder vor der Wahlurne verweigert, sollte in den nächsten Jahren auch nicht klagen. Denn diesmal geht es um weit mehr als Politik. Es geht um Sicherheit, Wohlstand, Zukunft und Frieden – Werte, die alles andere als selbstverständlich sind. Wer das nicht begreift, hat nicht nur die Geschichte der Demokratie nicht verstanden, sondern auch die aktuellen globalen Krisen und Machtverschiebungen ignoriert. Die wachsende Instabilität zwischen den USA, Russland und Europa, der Ukraine-Krieg, der geopolitische Einflussverlust des Westens – all das geschieht nicht in einer fernen Parallelwelt, sondern betrifft uns direkt. Umso wichtiger ist es, nicht nur zuzusehen, sondern Verantwortung zu übernehmen – mit zwei gültigen Stimmen.
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