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Hilfe zur Fachkräfte-Sicherung

Vierte Berufebörse am 27. April an der Oberschule J.H.A. Duncker – von Schülern für Schüler

Fachkräftemangel in ländlichen Strukturen ist ein besonderes Problem. Einerseits fehlen Jugendlichen Perspektiven, andererseits das fehlende Wissen an Unternehmenspotential im regionalen Umfeld. Die Quintessenz: schnell wird eine Lehrstelle bei einem großen Konzern in einer anderen Stadt angenommen. Und mit im Schlepptau, mindestens ein weiterer Freund aus der Region. Junge Menschen die der Region verloren gehen, sogenannte „Abwanderer“. Der Schaden für die ländliche Region ist enorm. Verantwortliche aus Politik, Vereinen oder wirtschaftlichen Verbänden wissen um die Probleme – die Abwanderung bleibt und verschlechtern die Lage im Fachkräftebereich. Das es im Landkreis Havelland aber auch anders geht, nämlich das Arbeitsumfeld interessant zu gestalten, beweisen der Landkreis Havelland mit seinen Initiativen oder die hvle, die Havelländische Eisenbahn mit ihrem Ausbildungskonzept. Das Geheimnis hinter allen Erfolgsrezepten: konsequentes Hantieren, auch in der Freizeit. Ein weiterer Kreativhort ist die Oberschule J.H.A. Duncker. Am 27. April wird in der Zeit von 9 bis 12 Uhr in Rathenow die Schule zur Ausstellungslocation verwandelt. Mit dem Projekt „Berufemesse“ an dem sich 76 Unternehmen für Praktikum und Ausbildung präsentieren. 37 Informationsstände werden alleine von Schülern aufgebaut, die in diesen Unternehmen ein Praktikum absolviert haben und aus Ihrer Sicht die jeweilige Berufe Ihren Mitschülern erklären. Hilfe zur Selbsthilfe.

Jana Brandstäter und Mario Delvalle organisieren gemeinsam das Projekt „Berufemesse“. Während Brandstäter mit Küche und Haushalt ihren Fokus lehrt ist Delvalle für Sport und Handwerk zuständig. Beide sind sich einig, KI, die Künstliche Intelligenz, verändert die Berufelandschaft und gibt den Handwerksberufen eine Zukunft. „Brötchen können nicht von Computern gebacken werden“ sagt Delvalle und Brandstäter ergänzt: „Akademische Berufe stehen mit Blick auf beispielsweise ChatGPT bereits jetzt schon auf dem Prüfstand. Die künstliche Intelligenz wird immer mehr Einzug im Alltag einhalten und die Berufewelt wird sich verändern.“ Mit dieser Perspektive war es vor vier Jahren eine zukunftsorientierte Aktivität von Jana Brandstäter mit dem Brandenburger Zukunftstag, an dem Schüler unterrichtsfrei erhalten und Unternehmen aufsuchen, einen neuen Weg einzuschlagen. Nicht der Schüler geht zum Unternehmen sondern die Unternehmen präsentieren sich an der Oberschule H.J.A. Duncker. Insbesondere lobt Brandstäter auch die gute Zusammenarbeit mit anderen Schulen so auch mit Gymnasien. Über 500 Schüler*innen werden am 27. April erwartet.

Michael Huppertz von meinbrandenburg.tv hat mit Jana Brandstäter und Mario Delvalle ein Gespräch über die Berufemesse 2023 geführt, um einige Hintergründe zu erfahren. In zwei Minuten wird das Konzept der Berufemesse und die Idee dahinter verständlicher. Im übrigen wurde die Schule vor wenigen Tagen von der Robert Bosch Stiftung für den deutschen Schulpreis nominiert. Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution sind die Kriterien und da lohnt sich bestimmt die Arbeit, die Mühen und der Aufwand mit der Berufemesse. „Ohne Fleiß kein Preis“ ist das Credo von Jana Brandstäter. Hilfe zur Fachkräftesicherung.

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