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Bürgermeisterkandidat mit hybrider Bühne

Nur wenige Wochen bleiben der Bürgermeisterkandidatin und den -kandidaten für ihre Werbe-Botschaften, um möglichst viele Stimmen am 6. März für sich zu gewinnen. Ähnlich wie zur Wahl 2018 ist davon auszugehen, dass es zu einer Stichwahl kommen wird. Es sei denn, die Bewerberin oder einer von den Bewerbern um das Bürgermeisteramt erreicht im ersten Wahlgang am 6. März 2022 die absolute Mehrheit.

Dynamisch und zeitgemäß bestreitet Jörg Zietemann seinen Wahlkampf mit einer hybriden Umfrage-Aktion, den er mit Hilfe eines interaktiven Moduls und persönlicher Präsenz realisiert, um den Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern zu halten, sich zu informieren sowie Ergebnisse für seine mögliche neue Zukunft im Amt zu erhalten. Bemerkenswert dabei, er ist früh morgens am Bahnhof, die Zeit so vermittelt seine Presseerklärung, die nimmt er sich für seine hybriden Präsentationen und unterstreicht mit dieser Aktion wie wichtig ihm dieses Amt ist.

Zauberwort Interaktion

So nutzt er ein digitales Modul der „Interaktion“ und lenkt das Wahl-Interesse auf seine Internetseite als Kommunikationsinstrument. Für Jörg Zietemann gehören u.a. die Schwerpunktthemen Wirtschaft und Mobilität auf die Prioritätenliste seiner Wahlkampfaktivitäten. Mit diesen Themen muss sich ein Bürgermeister im Amt beschäftigen und vor allem wissen, „wo der Schuh drückt“. Er weiß wovon er spricht, denn seit 2018 übt er als Hauptamtsleiter der Stadt sein Amt als Vizebürgermeister häufiger aus, 2020 wurde er von der SVV einstimmig „zum allgemeinen Stellvertreter des hauptamtlichen Bürgermeisters“ gewählt. Damit weiß der Dipl. Verwaltungswirt (FH) um die Belange der Stadt. So stellt er gezielt Fragen, die ihm mit Hilfe von Umfragen Bürgernahe-Tendenzen vermitteln. Und jede Bürgerin und jeder Bürger kann aktiv mitgestalten. Der Link zur Umfrage Seite: https://www.joerg-zietemann.de/umfrage  

Pendlersituation hinterfragt

Mit seiner ersten Umfrage hinterfragt Zietemann die Pendlersituation, die für ihn bedeuten: „Die vorliegenden Ergebnisse fließen meinerseits in die Gespräche mit den Unternehmen ein, die diese dann verwenden können, um bei Stellenausschreibungen ggf. flexibler reagieren zu können. Gerade der Fachkräftemangel verlangt hier von allen Arbeitgebern entsprechende Reaktionen.“

Auch wenn das keine empirisch fundamentierte Untersuchung ist wird dennoch ein Trend bestätigt, der der Stadt zumindest in Teilen einen ersten Schub geben könnte. Die Umfrage wurde 172 mal angeklickt, 60 Personen beteiligten sich und beantworteten die Fragen. Die Teilnahmerate beträgt 34,9 %. Diese Zahlen veröffentlicht Zietemann mit seiner Presseerklärung. Und das waren die Fragen und Ergebnisse der ersten Umfrage:

Fragen und Ergebnisse

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Pendlersituation?
Mit „sehr zufrieden“ 3,33 %, mit „zufrieden“ 53,33 % und mit „unzufrieden“ 43,33 %.

​Wollen Sie mittelfristig (innerhalb der nächsten zwölf Monate) etwas an Ihrer Pendlersituation ändern?
„Ich möchte meinen Arbeitsplatz näher am Wohnort suchen.“ beantworteten 33,33 % mit ja.
​„Ich möchte näher an meinem Arbeitsplatz wohnen.“ wurde von 16.67 % mit ja beantwortet.
​55 % wollen nichts an der Situation ändern und beantworteten die Frage mit nein.

Darauf aufbauend wurde die Frage gestellt, „Wenn ja (Arbeitsplatz näher am Wohnort), was muss Ihr künftiger Arbeitgeber Ihnen bieten, dass Sie in Rathenow arbeiten?“
Es handelte sich hierbei um eine offene Frage, mehrere Antworten und eigene Kommentare waren möglich
87,76 % der Befragten wünschen sich von ihrem künftigen Arbeitgeber ein entsprechend tarifliches Gehalt.
46,94 % der Teilnehmer wünschen sich familienfreundliche Arbeitsbedingungen und 34,69 % eine gute berufliche Weiterentwicklung.

Ergebnisse für Jörg Zietemann

Aus den Ergebnissen dieser Umfrage zieht Jörg Zietemann seine Bilanz:
„Die Mehrheit der Befragten wünschte sich bei den Kommentaren ganz klar eine Taktverdichtung von und nach Berlin, bzw. den Halt eines IC zu den Hauptverkehrszeiten. Das ist Grund für mich weiter an diesem Punkt zu arbeiten, denn die aktuelle geplante Umsetzung durch den Ausbau der Bahnstrecke erst zum Jahr 2040 ist für mich nicht akzeptabel.  Weiterhin beklagten einige die vielen Zugausfälle und Zugverspätungen, da dies dann sehr oft zu einem verspäteten Arbeitsbeginn führe.
Mehrere Teilnehmer gaben die teilweise schlechte Telefon- und Internetverbindung auf der Strecke nach Berlin an.“

Nachgefragt – Wie wollen Sie das erreichen?

Auf unsere Nachfrage verrät Jörg Zietemann wie er seine Ziele realisieren möchte und weist auch gleichzeitig auf die aktuelle Situation hin:
„Ganz klar mit dem Mittel der Hartnäckigkeit und der ständigen Konfrontation der verantwortlichen Behörden mit diesem Thema. Rathenow ist Kreisstadt und Mittelzentrum der Region und wenn wir nicht immer wieder darauf hinweisen, dass die regionale Entwicklung auch davon abhängig ist, dann wird es wirklich erst in 2040 etwas. Gemeinsam mit den anderen Städten und Gemeinden im Westhavelland haben wir eine aus meiner Sicht beachtliche Stimme. Diese sollten und müssen wir dafür nutzen. Auch gibt und gab es hinsichtlich der Taktverdichtung bereits Möglichkeiten, die jedoch auf Grund der finanziellen Forderungen gegenüber dem Landkreis nicht realisiert werden konnten. Der IC-Halt war u.a. der Wunsch der Teilnehmer. Wie sich eine höhere Taktung realisieren lässt (30-Minuten-Takt Regio, zusätzlicher Stop IC) wird sich aus den Gesprächen und Verhandlungen ergeben.“

Der Kommentar von Michael Huppertz

Die Antwort nach dem „Wie wollen Sie das erreichen, Herr Zietemann“ ist schlüssig und verständlich formuliert. Natürlich ist das Tagesgeschäft im Amt mit immer wieder neuen Herausforderungen gespickt, die es heißt zu bewältigen. Diesen Herausforderungen müssen sich natürlich alle Mitbewerber und Mitbewerberin ebenfalls stellen. Und es bleibt spannend mit welchen Konzepten und vor allem mit welchen Maßnahmen die Mitbewerberin und die Mitbewerber diese und viele andere Themen wahrnehmen und als Herausforderung betrachten. Nur so können diese glaubhaft vermitteln, wie sie diese Ziele , die sie vorgeben, auch umsetzen wollen. Im Zeitalter von Internet und sozialen Medien führen Worthülsen oder nicht fundamentierte „Phrasendreschereien“ schnell zum „Shitstorm“. Fakten und Kompetenzen sowie Verhandlungsgeschick, damit auch der Auftritt und Entscheidungen im Amt, sind die neuen Werte des zeitgemäßen Typus „Bürgermeister“.  Dieser neue Typus Bürgermeister wird, wie jeder von uns, vom technischen Wandel insbesondere von der digitalisierten, der vernetzten Welt getrieben. Das bedeutet „SIE“ oder „ER“ sollten sich zumindest in Grundzügen selber mit dieser Technik beschäftigt haben. Einer Technik, die keine Grauzonen kennt sondern ausschließlich mit 1en und 0en Resultate erzielt. Ein „Vielleicht“, ein „Wahrscheinlich“ oder gar ein „Regeln wir im Hinterzimmer“ funktioniert nicht mehr. Falsche Entscheidungen in Sachen Digitalisierung können im Ernstfall fatale Folgen nach sich ziehen, nicht nur monetär. Ein weiter wie bisher, damit niemand umdenken muss, geht auch nicht und wäre ein Sprung zurück in die analoge Welt. Verstecken kann man sich vor dieser neuen Welt ebenfalls nicht. Dabei gilt es die die „neuen Spielregeln“ einer vernetzten Welt anzuerkennen, negieren wäre für die Zukunft ebenfalls fatal. Nur zur Erinnerung: 2008 wurde Rathenow als eKommune ausgezeichnet. Aber das ist 14 Jahre her und die digitale Welt hat sich in dieser Zeit mehrfach neu erfunden. So gesehen kann die Wirkung digitaler Öffentlichkeitsarbeit im heutigen Zeitalter mit Zeilen von Bertold Brecht auf den Punkt gebracht werden, der zu seiner Zeit in der Dreigroschenoper von 1928, zwar mit einem anderen Hintergrund, sagen lässt: „Denn die einen sind im Dunkeln Und die anderen sind im Licht. Und man sieht nur die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.“

Internetseite Bürgermeisterkandidat Jörg Zietemann:
https://www.joerg-zietemann.de/umfrage

Ein Beitrag von Video-Journalist Michael Huppertz, 25. Januar 2022

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