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Migration gelingt. Havelländische Jobmesse mit überzeugendem Ergebnis
- Updated: 9. September 2022
Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) rechnet vor das an die 500.000 Arbeitskräfte fehlen, um den Wohlstand und die Wirtschaftsstabilität der Bundesrepublik zu sichern. Zahlreiche Branchen wie Gastronomien, Transport- und Logistikgewerbe, Pflegebereich sowie zahlreiche Dienstleistungsbereiche: überall fehlt es an Arbeitskräften. So auch im Havelland. Dennis Granzow vom Landkreis Havelland ist der Dezernent für Arbeit. Er nutzt die Zeit, rührt gemeinsam mit dem TÜV Rheinland und seinem Jobcenter die Trommel. Mit der „Jobmesse“ wurde in kürzester Zeit ein Messeformat geschaffen, um havelländische Migranten und Unternehmen zusammen zu bringen. Voraussetzung dafür sind Sprachkenntnisse und Integrationsfähigkeit auf beiden Seiten. Was in Falkensee wenige Wochen zuvor erstmalig ausgerichtet wurde, wiederholte sich in der Kreisstadt Rathenow, mit Erfolg. Michael Huppertz war vor Ort hat sich umgesehen und mit Hilfe von Google Translate Sprachen für die Redaktion übersetzen lassen.
So muss es zur Zeit des Turmbaus von Babel zugegangen sein. Ein Stimmengewirr unterschiedlicher Sprachen und Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kommen auf engem Raum friedlich zusammen. Sie alle haben ein Ziel: Eine Arbeit zu finden mit der ein unabhängiges Leben ermöglicht wird. Es herrscht Aufbruchstimmung auf beiden Seiten. Fremde Kulturen und Gebräuche kommen zusammen und neue Ideen ergänzen, erneuern und erfrischen die Gesellschaft . Die Voraussetzungen dafür sind Verständnis und Respekt auf Gegenseitigkeit. Um das zu erreichen, ist es für ausländische Mitarbeiter*innen zwingend erforderlich die deutsche Sprache zu erlernen. Für das Jobcenter, dem TÜV Rheinland und dem Landkreis als Organisatoren der Jobmesse wurde diesem bedeutendem Integrationstreiber erste Priorität eingeräumt. Hilfe zur Selbsthilfe in Verbindung mit fachlicher Unterstützung durch den deutschen Verwaltungsapparat ist die Botschaft. Übersetzer werden deshalb eingesetzt, um die ersten Gehversuche in einem fremden Land zu begleiten. Ohne Sprachkenntnis wird es nahezu unmöglich einen Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag zu erhalten.
Übersetzer sind die ersten Anlaufstellen
Unternehmen setzen auf Mehrsprachigkeit
Bei der HERMES Logistik in Ketzin unterstützt Elena Larisch mit russischer Sprache die Ziele des Unternehmens und beschreibt die derzeitigen Jobanagebote.
Migranten wissen: ohne deutsche Sprache geht es nicht
Das das Erlernen der deutschen Sprache für den Integrationsprozess sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld von Bedeutung ist darüber berichten zwei Somalierinnen. Beide haben sich angepasst, sind aufgeschlossen, neugierig und bereit vor der Kamera zu sprechen. Während eine von Ihnen sich auf den Pflegebereich konzentriert hat bereitet die andere sich für den kaufmännischen Bereich vor, um in einem Sekretariat arbeiten zu können.
Aufeinander zugehen ist das Gebot der Stunde
Allen Beteiligten ist klar das der Integrationsprozess noch ein langer und beschwerlicher Weg ist. Kerstin Wohlgemuth von der TÜV Rheinland Akademie appelliert deshalb an beide Seiten. Den Unternehmern rät sie auf die ausländischen Arbeitssuchenden zuzugehen, denn auch diese haben Scheu vor dem Neuen, vor dem Unbekannten. An die Arbeitssuchenden gerichtet rät sie die angebotenen Hilfen in Anspruch zu nehmen. So kann es mit der Integration klappen und wer weiß, möglicherweise erfrischen und bereichern fremde Einflüsse nicht nur die havelländische Gesellschaft. Die positiven Nebeneffekte sind mehr Wohlstand, mehr Stabilität und die Umkehrung des demografischen Wandels im Landkreis und im Land Brandenburg.
Das ist die Fortführung des Konzeptes „Unabhängiger Lokaljournalismus“, das durch die Medienanstalt Berlin Brandenburg (MaBB) gefördert wird.
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