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Brandenburger Arbeitsmarkt beweist Stärke

Potsdam, 3. Juni 2020.  Digitalisierung, demografischer Wandel und damit verbundener Fachkräftemangel und dazu noch die Corona-Pandemie – all dies stellt unsere Brandenburger Wirtschaft vor große Herausforderungen. Neue Technologien verändern Arbeits- und Produktionsprozesse, führen zu neuen Formen von Betriebs- und Arbeitsorganisation und verändern zudem die Anforderungen an Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten. Deswegen gilt es, jetzt die Weichen für die Zeit nach der Krise zu stellen und gerade auch Phasen von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit für Qualifizierungen zu nutzen.“ Das erklärte Arbeitsminister Jörg Steinbach anlässlich des heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktberichts für den Monat Mai.

Seit dem 28. Mai 2020 lässt die Brandenburger Eindämmungsverordnung es wieder zu, Angebote der beruflichen Bildung auch als Präsenz- und Gruppenveranstaltungen auszurichten (unter der Voraussetzung, dass das Abstandsgebot eingehalten werden kann). „Damit können auch zahlreiche aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Bildungs- und Arbeitsförderungsmaßnahmen fortgesetzt werden“, sagte Minister Steinbach.

Arbeitsmarktbericht mit positivem Ergebnis

Das am 15. Mai 2020 vom Bundesrat verabschiedete „Arbeit-von-Morgen-Gesetz“ schafft dafür die Voraussetzungen, indem es die Weiterbildungsförderung der Beschäftigten verbessert. So sollen Arbeitgeber und Beschäftigte künftig höhere Zuschüsse in der beruflichen Weiterbildung erhalten, wenn eine entsprechende Betriebsvereinbarung oder ein Tarifvertrag eine betriebsbezogene Weiterbildung vorsehen. Außerdem wurden die Regelung zur Zahlung der Weiterbildungsprämie verlängert und der Rechtsanspruch auf Förderung einer beruflichen Nachqualifizierung von Geringqualifizierten eingeführt. 

Aus dem Arbeitsmarktbericht:

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Brandenburg im Mai 2020 auf 86.980 Männer und Frauen gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2019 sind dies 0,8 Prozentpunkte mehr. Die Corona-Pandemie hinterlässt damit ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Denn normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Mai im Zuge der üblichen Frühjahrsbelebung. Laut Information der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit hat es bisher in nur einem Jahr in Brandenburg im Mai einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum April gegeben, das war im Jahr 1991.

Steinbach: „An die Zeit nach der Pandemie denken und jetzt Qualifizierungschancen nutzen“

Von den 86.980 Arbeitslosen sind 37.429 Frauen (43,0 Prozent) und 49.551 Männer (57,0 Prozent). Das sind insgesamt 3.840 Frauen und Männer mehr als im April 2020 und 11.386 Personen mehr als im Mai 2019. Die Zahl der jungen Arbeitslosen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren ist im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 38,3 Prozent auf 7.366 gestiegen. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Alter von 50 Jahren und älter ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent auf 32.651 Personen gestiegen und die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen um 6,3 Prozent auf 4.500 gestiegen.

Im März 2020 hatten 854.600 Brandenburgerinnen und Brandenburger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, 5.900 Personen mehr als vor einem Jahr.

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